6Purpurblütiger Zierapfel
Malus purpurea
Der nächste Baum ist ein Purpurblütiger Zierapfel, auch Blutapfel genannt, botanisch Malus purpurea, aus der Familie der Rosengewächse oder Rosaceae. Der Blutapfel ist ein 6 bis 8 Meter hoher, starkwüchsiger sommergrüner Baum mit dunkler und manchmal glänzender Rinde und schwarzroten Zweigen.
Malus ist der lateinische Name des Apfels, den Beinamen purpurea verdankt er der Farbe seiner Blüten und Früchte. Purpur ist lateinisch für rot. Der Kulturapfel - botanischer Namen Malus domestica - existiert in vielen Varianten, die sich auf verschiedene Kultur-Hybride aus unterschiedlichen Regionen zurückführen lassen. So ist der Purpurblütige Zierapfel in Europa und Asien verbreitet. Er gilt als eine Kultur-Hybride, unzweifelhafte Wildvorkommen sind nicht belegt.
Der Purpurblütige Zierapfel blüht von April bis Mai. Wegen seiner dekorativen, dunkelroten Blüten und der auffallend roten, kaum drei Zentimeter großen Früchte, wird er häufig als Ziergehölz oder Bienenweide angepflanzt.
Er gilt als anspruchsvolles, aber anpassungsfähiges Gehölz. Er bevorzugt nährstoffreiche, idealerweise humushaltige, lehmige und leicht feuchte, schwach sauren bis alkalische Böden an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Er ist wärmeliebend und meist frosthart.
Wie seine Verwandten ist auch die Frucht des Zierapfels essbar. Äpfel sind das liebste Obst der Deutschen. Im Schnitt verspeisen wir 18 Kilo der Kulturform pro Jahr. Darin sind über dreißig Vitamine enthalten, Spurenelemente und wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Magnesium.
Hierbei gilt allgemein, dass rote Apfelsorten deutlich mehr Vitamine enthalten als grüne.
So enthält der "Granny Smith" nur ein Drittel des Vitamin C wie der "Braeburn". Hinzu kommt, dass die rote Färbung der Schale von sogenannten Anthocyanen stammen, die unsere Gefäße gesund halten. Diese Anthocyane sind in grünen Äpfeln logischerweise kaum nachweisbar. Obendrein wirken einige der sekundären Pflanzenstoffe aus Äpfeln entzündungshemmend, antioxidativ und blutzuckersenkend. Apfelsorten, die viele dieser Gerbstoffe oder Polyphenole enthalten, kann man an ihrem leicht bitteren Geschmack erkennen. Dazu gehören alte Sorten wie Berlepsch, auch Gold-Renette genannt, sowie Jonagold und Braeburn. Auch diese haben eher eine rötliche Schale.
Die Apfelkerne hingegen enthalten Amygdalin, aus dem der Körper Blausäure bilden kann. Beißt man die Kerne nicht auf, ist es unproblematisch den Apfelrest mitzuessen. Sie werden unverdaut wieder ausgeschieden. Abgesehen davon sind nur geringe Mengen Amygdalin in den Kernen enthalten. Bei zerkauten Kernen wird das Amygdalin freigesetzt und durch den Speichel in gesundheitsschädigende Blausäure umgewandelt, wie sie auch in Bittermandeln vorkommt. Man sollte daher keinesfalls größere Mengen an Apfelkernen zerkaut zu sich nehmen, wie es bisweilen im Internet empfohlen wird, um allerlei Krankheiten vorzubeugen. Dosierungen ab etwa 50 Milligramm Blausäure können für Erwachsene gefährlich werden.