11Duftesche
Tetradium daniellii
In der Baumgruppe zwischen Bibliothek und Mensa steht Baum 11, eine Duftesche, botanisch Tetradium daniellii (wurde synonym auch Euodia hupehensis genannt) aus der Familie der Rautengewächse oder Rutaceae. Im Deutschen wird sie auch Samthaarige Stinkesche, Bienenbaum, Honigesche, Wohlduftraute oder Tausendblütenstrauch genannt.
Sie ist ein sommergrüner Strauch oder kleiner Baum mit Wuchshöhen von selten mehr als 20 Metern. Ihre Rinde ist glatt und grau, ähnlich der Rotbuche. Die Laubblätter sind gegenständig und zwischen 15 und 40 Zentimeter lang. Davon gegen die Blättchen ab, sie sind spitz zulaufend, fünf bis fünfzehn Zentimeter lang, halb so breit, auf der Oberseite dunkelgrün glänzend, auf der Unterseite matt. Im Herbst verfärbt sich das Laub nur leicht.
Ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist China und Korea. Sie ist in Höhenlagen von Meereshöhe bis zu 3200 Meter vor allem in Wäldern und an Waldrändern anzutreffen. Die Duftesche bevorzugt frische bis feuchte und nährstoffreiche Böden sowie sonnige bis absonnige Standorte. Ihr kräftiges Senkerwurzelsystem benötigt relativ viel Platz in der Breite, die Senkerwurzeln erreichen auch tiefe Bodenschichten, weshalb die Duftesche auch mit Phasen geringen Niederschlags auskommt. Dufteschen sind kurzlebig, sie erreichen um die 50 Jahre Alter. In Mitteleuropa sind sie winterhart und werden vor allem als Bienenweide gepflanzt.
Ihre zahlreichen Namen verdankt die Duftesche ihren Blüten. Die alte Bezeichnung Euodia heißt guter Duft, hupehensis verweist auf die Heimat des Baums in der chinesischen Provinz Hupeh. Zur Blütezeit zwischen Juni und August bilden sich etwa fünf bis fünfzehn Zentimeter große Blütenstände. Die Duftesche ist zweihäusig getrenntgeschlechtig, weibliche und männliche Blüten stehen also auf getrennten Individuen. Sie trägt radiärsymmetrische Blüten mit weißlich-grünen bis bräunlichen Kronblättern in großen Dolden mit Durchmessern von bis zu 15 Zentimetern. Duften die Blütendolden noch angenehm, verströmen die Blätter zerriebenen einen ungewöhnlichen intensiven Geruch. Dies führt zu ihren widersprüchlichen Bezeichnungen Duft-, Stinkesche oder Wohlduftraute. Weil die Blüten so üppig und zahlreich sind und viel Nektar bieten, heißt das Gewächs auch Bienenbaum und Honigesche, sie wird daher vor allem als Bienenweide gepflanzt.
Der neue Name Tetradium daniellii bezieht sich auf die Früchte, die in Viererpacks (Tetraden) wachsen. Der Beiname erinnert an den britischen Militärarzt Daniell, der sie mit nach Europa brachte. Zwischen August und November reifen die roten Balgfrüchte, sie tragen stecknadelkopfgroße, rundliche, schwarze Samen.
Aus den Früchten soll ein genießbares Öl gewonnen werden. Über die medizinische Verwendung gibt es keine einheitlichen Berichte.