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2Eibe

Taxus baccata

Eibe auf dem Campus Berlin-Buch

Baum zwei ist eine Europäische Eibe, botanisch Taxus baccata, aus der Familie der Eibengewächse oder Taxaceae.

Die Europäische Eibe ist immergrün, sie verliert also im Winter nicht ihr Blattwerk. Sie wächst standortabhängig als Baum oder Strauch auf selten über fünfzehn Meter Höhe. Ihr Erscheinungsbild ist altersabhängig. Die Krone ist zunächst kegelförmig, mit zunehmendem Alter nimmt sie eine eher runde Form an.

Junge Eiben haben meist einen schlanken Stamm, ältere Exemplare nicht selten mehrere Stämme. Auch die Rinde wandelt sich über die Zeit. Ist sie bei jungen Eiben rötlich und glatt, nimmt sie bei älteren Exemplaren eine graue Färbung an und löst sich in Schuppen ab.

Wie die meisten ihrer Verwandten ist auch sie zweihäusig getrenntgeschlechtig, männliche und weibliche Blüten stehen also auf separaten Pflanzenexemplaren. Nur die weiblichen Pflanzen tragen im Herbst rote „Früchte“, die in der Mitte einen einzelnen Samen enthalten. Das Exemplar auf dem Campus ist also weiblich.

Eibe Blattwerk
Eibe Stamm
Eibe Samen
Eibe im Winter

Der botanische Gattungsname Taxus kann aus dem Altgriechischen τόξον für Pfeilbogen aber auch aus dem Indogermanischen teks für "künstlich herstellen" abgeleitet werden. Beides bezieht sich auf die Nutzung des Eiben-Holzes. Weil es hart, zäh und elastisch ist, eignet es sich für den Bogenbau und für Schnitzarbeiten. Auf den Bogenbau weist auch das deutsche Wort Eibe hin. Es lässt sich auf das Althochdeutsche iwa zurückführen, was Bogen oder Bogenschütze bedeutet und woraus sich auch die Vornamen Yvonne, Ivo oder Yves ableiten lassen. Das lateinische Wort bacca heißt Beere oder beerentragend und bezieht sich auf die Frucht.

Die Eibe stellt geringe Lichtansprüche und ist winterhart, wächst langsam und muss daher selten geschnitten werden, was sie zu einem beliebten Gartengewächs macht.

Es gibt mehrere Arten von Eiben, die hauptsächlich in gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel gedeihen. In Deutschland ist nur die Europäische oder Gemeine Eibe heimisch.

Früher wurden die Blätter innerlich gegen Würmer, Epilepsie und allerlei anderen Beschwerden eingesetzt. In manchen Regionen werden sie auch als Abtreibungsmittel oder zur Regulierung der Fruchtbarkeit eingesetzt. Von innerlichen Anwendungen muss allerdings dringend abgeraten werden, da die meisten Eibenarten in Rinde, Nadeln und Samen giftige Alkaloide enthalten. Die Einnahme verursacht Übelkeit, Erbrechen und Bewusstseinsstörungen, schädigt den Herzmuskel, und kann durch Atemlähmung zum Tod führen. Äußerlich wurden Blätter früher auch zur Wundbehandlung beim Vieh angewendet. Der rote Samenmantel der Frucht hingegen ist nicht giftig.

Für die therapeutische Anwendung interessant sind Eiben wegen des Zytostatikums Paclitaxel (Taxol), das zur Behandlung von Brust- und Eierstockkrebs, Bronchial- und Prostatakarzinomen eingesetzt werden kann. Es wird vor allem aus der Pazifischen Eibe (Taxus brevifolia) gewonnen, aus den Nadeln Europäischer Eiben kann es halbsynthetisch aus 10-Desacetylbaccatin III gewonnen werden.

Die Europäische Eibe war in Deutschland 1994 Baum des Jahres.