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8Fächer-Ahorn

Acer palmatum

Fächer-Ahorn

Baum acht ist ein Fächer-Ahorn, botanisch Acer palmatum, aus der Familie der Seifenbaumgewächse oder Sapindaceae.

Der botanische Name bezieht sich auf die Blattform. Das lateinische Acer bedeutet scharf und palmatum leitet sich von palma für Handfläche ab, deutet also darauf hin, dass die Blätter wie eine Hand geformt sind.

Es handelt sich um einen sommergrünen, langsam wachsenden großen Strauch bis kleinen mehrstämmigen Baum mit buschigem Wuchs. Seine Blätter sind gegenständig und bis weiter unterhalb der Mitte in fünf Lappen gespalten, die spitz zulaufen. Die Baumrinde ist glatt und braun, mit zunehmendem Alter bildet sich eine hellgraue Borke.

Blütezeit ist zwischen April und Juni, dann bilden sich rote, fünfblättrige Blütentrauben.

Die ahorn-typischen Spaltfrüchte spalten sich in zwei Flügel, die jeweils einen Samen beinhalten.

Ahorn Ast
Ahorn Blatt
Ahorn Blatt 2
Ahorn Blatt 3
Ahorn Früchte
Ahorn Früchte
Ahorn im Herbst
Ahornblätter Herbstfärbung
Ahornblätter Herbstfärbung 2
Ahornblätter Herbstfärbung 3

Der Fächer-Ahorn bevorzugt gut durchlässige, feuchte und humushaltige Sandböden, halbschattige bis sonnige Standorte und ist nur mäßig frosthart.

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet ist Japan und Korea. Die Blätter verfärben sich im Herbst kräftig purpurn bis braun-rot. Wegen seines hohen Zierwertes wurde er bereits früh kultiviert. Acer palmatum ist daher sehr variantenreichreich, heute existieren über 500 Sorten in vielen Formen und Färbungen. In seiner Heimat Japan und Korea wächst er zu 15 Meter großen Bäumen heran und gilt als der wichtigste Baum der traditionellen Gartengestaltung. Seine Färbung kündigt den Herbst an. Nach Europa kam er gegen Ende des 18. Jahrhunderts wohl durch den schwedischen Mediziner und Botaniker Carl Peter Thunberg. Seine Zeichnungen der Fächer-Ahorne wurden bald synonym mit japanischer Gartenkunst. Thunberg gab dem Baum auch den botanischen Namen palmatum, wobei er sich an seiner japanischen Bezeichnung orientierte. Dort heißt der Baum Momiji, was so viel wie die Hand eines Babies bedeutet.

Auch hier wird der Baum wegen seiner intensiven Herbstfärbung und der grazilen Form als Zierpflanze in Gartenanlagen und Parks geschätzt. Exemplare, die nach Europa importiert oder hier gezüchtet wurden, wachsen wegen des hiesigen Klimas und der kürzeren Vegetationsphase langsamer als in ihrer Heimat und selten höher als zehn Meter.

Wie bei anderen Ahornarten beinhaltet auch der Pflanzensaft des Fächer-Ahorns relativ viel Zucker, so dass er entweder direkt als Getränk konsumiert oder zu Sirup eingekocht werden kann. Allerdings ist der Zuckergehalt deutlich geringer als der des kanadischen Zuckerahorns (Acer saccharum), aus dem üblicherweise Ahornsirup gewonnen wird. Die jungen, frischen Blätter haben fünf Prozent Eiweißanteil und können gegessen werden. Als besonders schmackhaft gelten die süßlichen Blüten.

Ein Teeaufguss aus frischen, jungen Blättern soll fieber- und blutzuckersenkend, entzündungshemmend und gegen Gefäßverkalkung wirken. Tee aus geriebener Rinde soll bei Magen-Darmbeschwerden und als Auflage gegen Ekzeme wirken. Auch sollen Wickel aus Ahornblättern gegen Insektenstiche, müde Füße und geschwollene Gelenke wirken.

Nicht zuletzt enthält der Ahorn Saponine, eine seifenartige Substanz, auf die auch der Name Seifenbaum zurück geht. Ahornblätter gelten daher als Ausgangsstoff für selbst gemachte Spül- und Waschmittel.