18Heilkräuterbeete
Willkommen an den Kräuterbeeten des FMP, die Doktorand:innen des Instituts angelegt haben.
Wie Sie vielleicht wissen, sind viele wichtige Arzneimittel bereits aus Heilpflanzen isoliert worden wie z.B. das Morphium aus dem Schlafmohn, die Herzglykoside aus dem Fingerhut oder das THC aus dem Hanf.
Die eben genannten Beispiele werden Sie hier nicht finden, weil sie entweder zu giftig sind oder unsere Sorge groß wäre, sie fortwährend ersetzen zu müssen.
Aber auch die hier präsentierten Pflanzen werden entweder volkstümlich genutzt oder haben bereits charakterisierte Wirkstoffe.
Unsere Heilkräuterbeete zeigen einen gewollten Kontrast zu der ansonsten hochtechnologisierten Forschungswelt in den Laboren des Instituts. Um zu verstehen, was uns gesund hält und was uns krank macht oder wie Wirkstoffe an den richtigen Ort im Körper gelangen, untersuchen Forschende am FMP biochemische Abläufe in Zellen und Organen und studieren die molekularen Ursachen von Krankheiten. Auf der Basis dieser Erkenntnisse suchen sie dann gezielt nach neuen Wirkstoffen.
Neue Wirkstoffe können in Kräutern vorkommen, werden aber heute durch die Forschenden nicht mehr aus diesen isoliert, sondern können in Form von Naturstoff-Sammlungen erworben werden.
Weiterführende Informationen zu den Pflanzen finden Sie in Textform als PDF. Dort sind neben den botanischen Bezeichnungen und den Anwendungsbereichen der Pflanzen die in ihnen enthaltenen Wirkstoffe kurz zusammengefasst.
Unsere Beete sind nach Anwendungsbereichen gegliedert. Sie widmen sich im Uhrzeigersinn folgenden Bereichen:
Althergebrachte Heil- und Arznei- und Giftpflanzen sind wichtig, um mögliche neue Wirkstoffe zu identifizieren und zu isolieren. Auch wenn man spezifische Inhaltsstoffe mit einer spezifischen Wirkung findet, bedeutet das aber noch nicht, dass durch einen Pflanzenextrakt o.ä. tatsächlich eine Wirkung erzielt werden kann. Wie ist der Wirkungsmechanismus? Wie und wo genau wirkt die Substanz? Kommt der Wirkstoff an seinem Wirkort an? Ist er im Körper stabil? Wie wird der Wirkstoff verteilt und abgebaut? Wird eine wirksame Konzentration erreicht? Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen? Was sind die unerwünschten Wirkungen bei einer wirksamen Dosis? Zur Beantwortung all dieser Fragen braucht man eine wissenschaftlich orientierte Pharmakologie und dies ist unser Betätigungsfeld hier am FMP. Dabei kann die Pharmakologie durchaus auf Arznei- und Heil- und Giftpflanzen aufbauen. Es gibt in der Geschichte der Pharmakologie hierfür sehr viele Beispiele wie etwa die Gewinnung des Morphins aus dem Schlafmohn, der Herzglykoside aus dem Fingerhut oder bestimmter Zytostatika aus der Eibe.