5Japanischer Schnurbaum
Sophora japonica

Vor dem Gläsernen Labor steht Baum fünf. Ein Japanischer Schnurbaum, botanisch Sophora japonica, aus der Familie der Hülsenfrüchtler oder Fabaceae und der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler oder Faboideae. Weitere Namen sind Honigbaum, Japanischer Perlschnurbaum oder Pagodenbaum.
Der Name Schnur- oder Perlschnurbaum stammt von seinen bis zu acht Zentimeter langen Hülsenfrüchten, die perlschnurartig jeweils ein bis sechs Samen beinhalten. Der Name Honigbaum verweist darauf, dass die späte Blüte Insekten im Sommer eine wichtige Nahrungsquelle bietet. Der Name Pagodenbaum und der Vorname Japanisch verweist auf das ursprüngliche Verbreitungsgebiet. Es reicht von Japan über Korea bis nach China. Darüber hinaus ist er als Ziergehölz auch in Parks in Europa kultiviert worden.
Der Japanische Schnurbaum ist ein sommergrüner, bis zu 30 Meter großer Baum mit graubrauner Borke und runder, breiter Krone. Er liebt die Wärme, ist aber meist frosthart. Er bevorzugt trockenen bis frischen, eher alkalischen, sandigen und nährstoffreichen Boden und sonnige Standorte. Seine Blätter, etwa fünf Zentimeter lang, dunkelgrün und an der Oberseite glänzend, färben sich im Herbst leuchtend gelb und bleiben lange am Baum. Ein schönes Bild, weshalb er gerne in Parks angepflanzt wird.




Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Dann bilden sich bis zu 1,5 Zentimeter lange, weiße oder weiß-gelbe Blüten in bis zu 30 Zentimeter langen Rispen. Daraus gehen von August bis Oktober die etwa 5 bis 8 Zentimeter langen, kahlen Hülsenfrüchte hervor. Sie schmecken säuerlich, weshalb der Baum auch Sauerschotenbaum genannt wird.
Die Blüten des Japanischen Schnurbaums werden in der chinesischen Küche zusammen mit Eiern und Mehl zu Omelette verarbeitet. In der traditionellen chinesischen Medizin werden frische sowie getrocknete Blüten auch als Tee aufgebrüht. Den Blüten wird unter anderem eine blutdrucksenkende und entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben.
Alle Pflanzenteile außer den Blüten sind stark giftig. Sie enthalten unter anderem das ähnlich wie Nikotin wirkende Cytisin und sogenannte Toxalbumine, die Ribosome deaktivieren und so als starke Zellgifte wirken. Konsum der Fruchtschale und anderer Pflanzenteile wie Borke und Samen des Japanischen Schnurbaums können Übelkeit, Erbrechen, krampfartige Magenschmerzen und Diarrhoe auslösen. Des Weiteren können Lähmungserscheinungen auftreten, der Blutzuckerspiegel kann absinken und es kann zu einer Verminderung der roten Blutkörperchen kommen. Der Konsum größerer Mengen kann tödlich enden.
Des Weiteren konnten aus Pflanzenteilen des Japanischen Schnurbaums über 150 chemische Substanzen isoliert werden, inklusive Flavonoiden, Isoflavonoiden, Triterpenen, Alkaloiden, Polysacchariden, Aminosäuren, und anderen Substanzen. Darunter waren auch solche, denen anti-entzündliche, antibakterielle, antivirale, antioxidative, antitumorale Effekte nachgesagt werden.