22Fontaine de Vaucluse
um 1955
Gemälde, Öl auf Karton, 135 x 100 cm
„Fontaine de Vaucluse“ ist wie „Ètoile du matin“ ein ungegenständliches Gemälde. Die kurzen flirrenden Striche in Blaugrau, Orange, Violett und Weiß und die darüber ziehenden schwarzen Zeichnungen erinnern noch an Bilder der graphischen Phase, jedoch sind hier keine Figuren zu erkennen. Auch sind die Farben nicht pastos, sondern lavierend aufgetragen. Wie im Gemälde „Am Seeufer“ erzeugt Mammen damit eine flimmernde Stimmung. Die parallelen schwarzen Striche erwecken den Eindruck von Bewegung. Die im oberen rechten Bildbereich dominierenden weißen und hellblauen Farben können als Gischt der Fontäne gelesen werden, als die Jeanne Mammen das Werk betitelt. Die Quelle von Vaucluse liegt in der Provence. Jeanne Mammen besuchte sie mit ihrem Freund Lothar Klünner, als beide sich bei dem Dichter René Char aufhielten.
Ob sie ihre gegenständliche oder ihre abstrakte Produktion höher schätze:
„Ist mir wurscht“.
Zitat aus Jeanne Mammen 1890 – 1976, hrsg. von der Jeanne-Mammen-Gesellschaft in Verbindung mit der Berlinischen Galerie 1978, Edition Cantz Stuttgart-Bad Cannstatt, S.102