4Frauenkopf
um 1939
Skulptur, Bronze, 28 x 8 x 10 cm
In der Sammlung befinden sich auch einige plastische Werke. Ende der dreißiger Jahre hat Jeanne Mammen einige Bekanntheit als Malerin erlangt. Doch ihr bildhauerisches Werk bleibt nahezu unbekannt und besteht aus nur wenigen Werken. Für ihr Verständnis sind diese Skulpturen jedoch keinesfalls unbedeutend. Mammen arbeitet mit dem, was sie hat. Malerfarben sind Ende der dreißiger Jahre schwer zu bekommen, also arbeitet sie mit Gips und schafft Plastiken. Zu dieser Zeit lebt sie bereits weitestgehend zurückgezogen, zeichnet nicht mehr für Magazine und fertigt auch keine Buchillustrationen oder Kinoplakate mehr an. Mit diesem Rückzug geht auch ein Abwenden von der realistischen Darstellungsweise einher. Sie experimentiert mit Motiven außereuropäischer Kunst, etwa mit Masken, wie im Fall des „Frauenkopfes“. Das Maskenmotiv findet sich auch in Gemälden bis in die vierziger Jahre. Auch hierin sind Einflüsse ihrer kubistischen Phase zu erkennen, wenn sie Grimassen und Masken statt Gesichter gestaltet. Der „Frauenkopf“ ist ursprünglich aus Gips, wie alle Plastiken der Künstlerin wird auch dieser erst posthum nach 1976 in Bronze gegossen. Das dreieckige Maskenrelief der Gipsplastik ist mit Streifen und Balken bemalt. Auch dies deutet auf ihre Auseinandersetzung mit afrikanischen Masken hin. Die Gesichtspartie ist glatt ausgearbeitet, während die übrigen Bereiche rau und uneben belassen sind.