18Zwei Figuren, graphisch
um 1951
Gemälde, Öl auf Karton, 141 x 99 cm
In dieser Arbeit fallen ihre Pastellfarben in Blau-, Rosa- und Gelbgrüntönen auf, wie sie in den fünfziger Jahren im Design häufig verwendet wurden. Auch in diesem Werk reduziert Mammen die Gestalten und ihre Bewegung durch wenige rotbraune Zeichenstriche, die sie vor den Hintergrund aus kurzen Pinselstrichen legt. Es entsteht der Eindruck, als schritten zwei Figuren frontal auf den Betrachtenden zu. Die linke Figur ist etwas größer als die rechte. Ihr rechter Arm ist gebeugt, die Hand ruht in der Hüfte. Der linke Arm schwingt zur Seite. Die rechte Figur ist kleiner, schmaler und wirkt dadurch jünger. In ihrer Körpermitte dominiert ein weißlicher Farbbereich, dessen Rundung durch die ebenfalls als Halbrund stilisierte linke Hand begrenzt wird. Durch radiale Linien lenkt Mammen den Blick des Betrachtenden auf diesen Bereich. Parallele Striche deuten Bewegung an, so dass der Eindruck eines Tanzes oder Ballspiels erzeugt wird. Damit knüpft Jeanne Mammen an die Versuche von Kubisten und Futuristen an, zeitliche Bewegungsabläufe simultanperspektivisch darzustellen.