10Krieger I
um 1944
Skulptur, Bronze, 30 x 14 x 17 cm
Zum Ende der Kriegszeit und bis kurz danach schafft Jeanne Mammen eine weitere Reihe Plastiken aus Gips oder Ton. Dies mag der Mangelsituation geschuldet sein, in der Malfarben nicht mehr zu bekommen sind, aber die plastische Arbeit ermöglicht es ihr auch, dreidimensional zu experimentieren. Die Ergebnisse beeinflussen sichtbar auch das spätere malerische Werk.
Mit „Krieger I“ spielt Mammen mit Aspekten von Masse und Hohlraum. Den Kopf hat Mammen hohl gestaltet, die Oberfläche ist glatt ausgearbeitet, die Schädeldecke ist ausgespart. Nur die linke vordere Seite des Schädels ist bis zum Haaransatz gearbeitet, sie trägt als Aussparung ein Auge und endet frontal mit der Nase. Im Gegensatz dazu hat Mammen von der rechten Schädelseite nur den hinteren Bereich plastiniert. Obwohl zwischen den Partien Lücken bleiben, wirkt der Kopf kompakt und ausgewogen. Je nach Blickwinkel schließt und öffnet sich die Plastik.