15Kleine Erntehelferin
Gerhard Rommel
1960, Bronze
Nach wenigen Metern liegt rechts des Weges eine begrünte Verkehrsinsel. Darauf befindet sich die nächste Skulptur des Rundgangs, die „Kleine Erntehelferin“, auch „Mädchen mit Korb“ genannt, des Künstlers Gerhard Rommel.
Gerhard Rommel wurde 1934 in Schalkau in Thüringen geboren. Von 1948 bis 1951 absolvierte er eine Ausbildung zum Kerammodelleur an der Fachschule für angewandte Kunst in Sonneberg. Von 1952 bis 1958 studierte er an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee. Seit 1958 arbeitete er freischaffend als Bildhauer, Medailleur, Münzgestalter und Maler. Es folgten Einzelausstellungen und zentrale Ausstellungen in der DDR. Rommel gestaltete vorwiegend Skulpturen, aber auch Medaillen. Er gehörte zur Künstler-gruppe Berliner Medailleure. Und er lieferte Modelle für Gedenkmünzen der DDR. Der Künstler starb 2014 in Gransee.
Bei der lebensgroßen Figur einer jungen Frau handelt es sich um einen Bronzeguss auf einem würfelförmigen, gemauerten Steinsockel, der von Pflanzen umwachsen ist. Die Frau steht aufrecht und hält in beiden Händen einen Korb vor sich, der mit Ernteerzeugnissen gefüllt ist. Bekleidet ist sie mit einem ärmellosen Kleid. Ihre Haare sind zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und zu einem Pony geschnitten. Sie hält den Kopf gerade und blickt mit leichtem Schmunzeln in die Ferne.
Die Skulptur lässt sich als Ehrung von Feldarbeiterinnen lesen. Aufgestellt auf einem biomedizinischen Forschungscampus kann sie auch als Hinweis auf die vielen Mitarbeiter*innen verstanden werden, die neben den Wissenschaftler*innen in Laboren, Kliniken und Forschungseinrichtungen unverzichtbare Arbeit leisten, wie Laborant*innen, technische Mitarbeiter*innen, Tier-pfleger*innen oder Angestellte in der Administration.
Rommel erschuf die Plastik bereits 1958. 1960 wurde sie in Bronze gegossen und auf dem Campus aufgestellt. Als Auftragsarbeit wurde sie mit öffentlichen Mitteln ermöglicht.