16Die Hoffnung
Jörg Steinert
1997, Bronze
Jörg Steinert wurde 1960 auf Rügen geboren. Die Ideologie an Hochschulen der DDR stieß ihn ab, weshalb er im Steinbruch, bei Bildhauern und bei Bronzegießern arbeitete, um sich der Bildhauerei aus der handwerklichen Perspektive anzunähern. Seit 1986 arbeitete Jörg Steinert als freischaffender Bildhauer in Berlin, ab 1995 in Schönermark bei Angermünde, wo ein Steinatelier und eine Bronzegießerei aufbaute. Neben der Bildhauerei arbeitet Steiner auch als Maler. Jörg Steinerts Arbeiten sind im öffentlichen Raum, sowie in Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland ausgestellt. Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin und Angermünde.
Auf einem sphärischen Sockel aus Stein und Bronze befindet sich eine lebensgroße Bronze-Skulptur. Dargestellt ist eine aufrecht stehende menschliche Gestalt. Sie hat den Kopf nach rechts gewendet, die Arme sind um eine Ranke geschlungen. Die Oberfläche der Ranke ist im Gegensatz zu den anderen Teilen der Skulptur glatt moduliert. Links und rechts von der Gestalt richten sich zwei Extremitäten aus dem Boden auf, die zu beiden Seiten der Gestalt abgestellt sind.
Auffällig ist der runde Sockel der Skulptur, der sich als Saatkorn verstehen lässt. In einer möglichen Sichtweise entsprächen die aus dem Boden erwachsenden Arme der menschlichen Agrarkulturleistung, aus der die Hoffnung erwächst, an der sich die menschliche Skulptur festhält. Ausgehend vom Standort der Skulptur kann sie auch als Verweis auf das in Forschungseinrichtungen erlangte Wissen verstanden werden. Nach dieser Lesart würde aus der Saat der Forschung das Wissen erwachsen, aus dem ebenfalls Hoffnung bezogen werden kann.
Die Skulptur wurde von der Aktionsgruppe Berlin der Deutschen Welthungerhilfe gestiftet.