3Karl Lohmann
10.04.1898 in Bielefeld –
22.04.1978 in Berlin-Buch
Karl Lohmann war Biochemiker und Arzt. Er entdeckte den universellen Energiespeicher aller irdischen Organismen, das Adenosin Triphosphat (ATP) und die nach ihm benannte „Lohmann-Reaktion“, die Bildung von ATP durch reversible Übertragung einer Phosphatgruppe auf Adenosin Diphosphat (ADP).
Lohmann studierte Chemie, zunächst in Münster, später in Göttingen, wo er 1924 promoviert wurde. Zwischen 1924 bis 1937 arbeitete er als Mitarbeiter von Nobelpreisträger Otto Meyerhof an den Kaiser-Wilhelm-Instituten für Biologie in Berlin-Dahlem und für Medizinische Forschung in Heidelberg. In diese Zeit fällt auch seine Entdeckung des ATP 1929. 1931 begann Lohmann ein Medizinstudium in Heidelberg, 1935 promovierte er in diesem Fach. 1937 berief ihn die Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin zum Professor für Physiologische Chemie und Direktor des Physiologisch-Chemischen Instituts, was er bis 1952 blieb. 1947 gehörte Karl Lohmann zum Gründungs-Kuratorium des Instituts für Medizin und Biologie der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin-Buch. Vorübergehend übernahm er auch die Leitung des neugegründeten Instituts. Zwischen 1951 und 1961 leitete Karl Lohmann die Abteilung Biochemie. Daraus ging das Institut für Biochemie hervor, dessen Direktor er bis zu seiner Emeritierung 1964 blieb. Von 1957 bis 1964 war er zudem Präsident des Instituts für Ernährung in Potsdam-Rehbrücke. Karl Lohmann starb 1978 und ist auf dem evangelischen Friedhof an der Schlosskirche in Berlin-Buch begraben.
Neben seinen Entdeckungen zu den energieliefernden Prozessen in Zellen und ihrer Reihenfolge beschrieb Lohmann außerdem, in Teilen zusammen mit Otto Meyerhof, zahlreiche Zwischenprodukte und Enzyme der Glykolysekette, etwa die Aldolase. Nicht zuletzt klärte er auf, wie Vitamin B1 wirkt.
Sabina Grzimek, Bronze, 1998