11Kühlzentrifuge Typ 13
1963
Eine Zentrifuge ist ein Gerät, das genutzt wird, um Stoffgemische in ihre Bestandteile zu trennen. Es nutzt die Massenträgheit aus, wenn es Behälter mit Stoffgemischen in eine gleichförmige Kreisbewegung versetzt. Stoffe mit höherer Dichte werden wegen ihrer größeren Trägheit durch die Zentrifugalkraft nach außen hin wandern, befinden sich also nach dem Zentrifugieren am Boden der Behältnisse. Bestandteile niedrigerer Dichte werden verdrängt und gelangen in die Mitte der Kreisbewegung, sammeln sich also nach der Zentrifugation am oberen Behälterrand.
Ein einfaches Anwendungsbeispiel wäre, eine Blutprobe zu zentrifugieren, um die dichteren Blutzellen vom weniger dichten Blutplasma zu trennen. Für solche einfachen Anwendungen reicht die hier im Museum ausgestellte Tischzentrifuge der Firma Heinz Janetzki aus.
Die Kühlzentrifuge bietet im Vergleich dazu zwei Neuerungen und Vorteile. Einerseits kann sie höhere Drehzahlen erreichen. Sie erzeugt also höhere Zentrifugalkräfte und kann dadurch Bestandteile voneinander trennen, deren Dichten sich nur wenig unterscheiden. Dies ist für biochemische und molekularbiologische Fragestellungen entscheidend, da beispielsweise die Dichteunterschiede von Proteinen viel geringer sind als die von Zellen und Flüssigkeiten wie im oben genannten Beispiel von Blut. Die zweite Neuerung besteht, wie der Name Kühlzentrifuge verrät, in der Kombination von Zentrifuge und Kühleinheit. Auch dies ist entscheidend für biochemische und molekularbiologische Anwendungen, da Bestandteile mit geringen Dichteunterschieden entsprechend lange zentrifugiert werden müssen, um sie zuverlässig zu trennen. Die Kühleinheit gewährleistet, dass dies bei konstanter Temperatur geschieht. Kühlzentrifugen werden auch heute noch in Blutbanken, Kliniken und biomedizinischen Forschungseinrichtungen verwendet.